Rechtsprechung
BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 75/98 R |
Volltextveröffentlichungen (6)
- lexetius.com
Rentenversicherungspflichtiges Arbeits- und Beschäftigungsverhältnis im Ghetto Przystajn - Ostoberschlesien - Zwangsarbeit - fiktive Beitragszeit
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Altersruhegeld - Rentenversicherung - Versicherungspflicht - Rente - Ausland - Beschäftigung - Polen - Jude - Jüdin - Verfolgte - Verfolgter - Zwangsarbeit - Arbeitslager
- Judicialis
RVO § 1226
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Voraussetzung für eine fiktive Beitragszeit im Ghetto Przystajn, Zwangsarbeit keine versicherungspflichtiger Beschäftigung
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- SG Düsseldorf, 08.10.1998 - 15 RJ 142/98
- BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 75/98 R
Papierfundstellen
- SGb 1999, 557
Wird zitiert von ... (72) Neu Zitiert selbst (17)
- BSG, 18.06.1997 - 5 RJ 66/95
Rentenversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis im Ghetto
Auszug aus BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 75/98 R
Nichtselbständig ist die Arbeit, wenn sie derart fremdbestimmt ist, daß sie vom Arbeitnehmer hinsichtlich Ort, Zeit, Gegenstand und Art der Erbringung nach den Anordnungen des Arbeitgebers vorzunehmen ist (vgl BSGE 80, 250, 251 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15; BSG, Urteile vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -).Es beinhaltet den Austausch von Arbeit und Lohn (vgl zB BSGE 80, 250, 251 f = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15).
So braucht zB eine wirtschaftliche Gleichwertigkeit ("Äquivalenz") der Leistungen nicht gegeben zu sein; das Arbeitsentgelt muß allerdings einen Mindestumfang erreichen, damit Versicherungspflicht entsteht (vgl BSGE 80, 250, 252 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15).
Demgemäß ist für die Annahme eines versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses auch nicht entscheidend, ob Personen, die sich in einem Beschäftigungsverhältnis befinden, zwangsweise ortsgebunden sind (vgl BSGE 80, 250, 252 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15) oder sich in einem Lager aufhalten müssen (…vgl BSG SozR 3-5050 § 5 Nr. 1;… BSGE 12, 71 = SozR Nr. 18 zu § 537 RVO).
Diese Rechtsprechung hat auch durch die Entscheidungen des 5. Senats des BSG vom 18. Juni 1997 (BSGE 80, 250 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15 und - 5 RJ 68/95 -), wonach im Ghetto Lodz verrichtete Arbeiten als versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse anerkannt werden konnten, keine grundsätzliche Änderung erfahren (vgl die Entscheidungen des 5. Senats vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -).
Zwangsarbeit ist die Verrichtung von Arbeit unter obrigkeitlichem (hoheitlichem) bzw gesetzlichem Zwang, wie zB bei Strafgefangenen und Kriegsgefangenen (vgl zB BSGE 80, 250, 253 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15;… Gagel, in Festschrift für Otto-Ernst Krasney, 1997, S 147, 157 f).
Zunächst kann nicht davon ausgegangen werden, daß die damalige Regulierung des Arbeitsmarktes sowie das Bestehen allgemeiner Arbeitspflichten die Gesamtheit aller Arbeitsverhältnisse derart obrigkeitlich/hoheitlich überlagert haben, daß diese den Charakter von Zwangsarbeit angenommen hätte (…vgl dazu zB BSG SozR 3-2200 § 1251 Nr. 7; BSGE 80, 250 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15).
- BSG, 21.04.1999 - B 5 RJ 46/98 R
Zwangsarbeit im Ghetto als versicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis
Auszug aus BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 75/98 R
Damit entspricht diese Regelung im wesentlichen der bis Ende 1991 geltenden Nachfolgevorschrift des § 1227 Abs. 1 Nr. 1 RVO, wonach alle Personen versichert wurden, die "als Arbeitnehmer gegen Entgelt beschäftigt" waren, dh iS von § 7 Abs. 1 des Vierten Buches Sozialgesetzbuch (SGB IV) "nichtselbständige Arbeit" verrichteten (vgl BSG, Urteile vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -).Nichtselbständig ist die Arbeit, wenn sie derart fremdbestimmt ist, daß sie vom Arbeitnehmer hinsichtlich Ort, Zeit, Gegenstand und Art der Erbringung nach den Anordnungen des Arbeitgebers vorzunehmen ist (…vgl BSGE 80, 250, 251 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15; BSG, Urteile vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -).
Diese Rechtsprechung hat auch durch die Entscheidungen des 5. Senats des BSG vom 18. Juni 1997 (…BSGE 80, 250 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15 und - 5 RJ 68/95 -), wonach im Ghetto Lodz verrichtete Arbeiten als versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse anerkannt werden konnten, keine grundsätzliche Änderung erfahren (vgl die Entscheidungen des 5. Senats vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -).
In Übereinstimmung mit dem 5. Senat des BSG (vgl Urteile vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -) hält es der erkennende Senat für geboten, die vom Juni 1940 bis Mai 1942 in Przystajn geleistete Arbeit der Klägerin auch in Anbetracht der Umstände nationalsozialistischer Gewaltherrschaft nach den allgemeinen Kriterien einer versicherungspflichtigen Beschäftigung zu beurteilen.
Soweit für die große Zahl der Zwangsarbeiter, insbesondere aus den früheren Ostgebieten, die nicht in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis gestanden haben, bis heute weder eine rentenrechtliche Beitragsfiktion noch angemessene Entschädigungsleistungen vorgesehen worden sind, handelt es sich um gesetzgeberische Entscheidungen, die nicht im Wege der richterlichen Rechtsfortbildung korrigiert werden können (vgl hierzu ausführlich BSG, Urteile vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/99 R - und - B 5 RJ 46/98 R -).
- BSG, 21.04.1999 - B 5 RJ 48/98 R
Rentenversicherungspflichtiges Arbeits-/Beschäftigungsverhältnis im Ghetto - …
Auszug aus BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 75/98 R
Damit entspricht diese Regelung im wesentlichen der bis Ende 1991 geltenden Nachfolgevorschrift des § 1227 Abs. 1 Nr. 1 RVO, wonach alle Personen versichert wurden, die "als Arbeitnehmer gegen Entgelt beschäftigt" waren, dh iS von § 7 Abs. 1 des Vierten Buches Sozialgesetzbuch (SGB IV) "nichtselbständige Arbeit" verrichteten (vgl BSG, Urteile vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -).Nichtselbständig ist die Arbeit, wenn sie derart fremdbestimmt ist, daß sie vom Arbeitnehmer hinsichtlich Ort, Zeit, Gegenstand und Art der Erbringung nach den Anordnungen des Arbeitgebers vorzunehmen ist (…vgl BSGE 80, 250, 251 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15; BSG, Urteile vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -).
Diese Rechtsprechung hat auch durch die Entscheidungen des 5. Senats des BSG vom 18. Juni 1997 (…BSGE 80, 250 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15 und - 5 RJ 68/95 -), wonach im Ghetto Lodz verrichtete Arbeiten als versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse anerkannt werden konnten, keine grundsätzliche Änderung erfahren (vgl die Entscheidungen des 5. Senats vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -).
In Übereinstimmung mit dem 5. Senat des BSG (vgl Urteile vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -) hält es der erkennende Senat für geboten, die vom Juni 1940 bis Mai 1942 in Przystajn geleistete Arbeit der Klägerin auch in Anbetracht der Umstände nationalsozialistischer Gewaltherrschaft nach den allgemeinen Kriterien einer versicherungspflichtigen Beschäftigung zu beurteilen.
- BSG, 10.12.1974 - 4 RJ 379/73
Konzentrationslager - Zwangsarbeit
Auszug aus BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 75/98 R
Gemessen an diesen Kriterien ist unter Zwang zustande gekommene und verrichtete Arbeit (zB als Strafgefangener oder KZ-Häftling) - wie das BSG wiederholt entschieden hat - grundsätzlich nicht als versicherungspflichtige Beschäftigung einzustufen (…vgl zB BSGE 27, 197 = SozR Nr. 54 zu § 165 RVO;… BSGE 29, 197 = SozR Nr. 1 zu Art. 6 § 23 FANG; BSGE 38, 245 = SozR 5070 § 14 Nr. 2; BSG, Urteile vom 10. Dezember 1974 - 4 RJ 377/73 - und vom 20. Februar 1975 - 4 RJ 15/74 -, in AmtlMittLVA Rheinpr 1975, 357;… BSG SozR 5070 § 14 Nr. 9).Weiter ist charakteristisch für Zwangsarbeit, daß ein Entgelt für die individuell geleistete Arbeit nicht oder nur in geringem Maße an den Arbeiter ausgezahlt wird (vgl hierzu BSGE 38, 245 = SozR 5070 § 14 Nr. 12; BSG…, Urteil vom 20. Februar 1975 - 4 RJ 15/74 - BSG SozR 5070 § 14 Nr. 9).
Weder darf in Anbetracht der eindeutigen Regelung des § 14 Abs. 2 WGSVG aF für die Anerkennung (fiktiver) Beitragszeiten ganz auf das Erfordernis einer versicherungspflichtigen Beschäftigung verzichtet werden (vgl BSGE 38, 245 = SozR 5070 § 14 Nr. 2), noch erscheint es angebracht, den Inhalt des Begriffes der versicherungspflichtigen Beschäftigung iS der Auffassung des SG zu verändern.
- BSG, 17.03.1993 - 8 RKnU 1/91
2. Weltkrieg - UdSSR - Zwangsumsiedlung - Stalindekret - Freies Arbeitsverhältnis
Auszug aus BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 75/98 R
Demgemäß ist für die Annahme eines versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses auch nicht entscheidend, ob Personen, die sich in einem Beschäftigungsverhältnis befinden, zwangsweise ortsgebunden sind (…vgl BSGE 80, 250, 252 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15) oder sich in einem Lager aufhalten müssen (vgl BSG SozR 3-5050 § 5 Nr. 1;… BSGE 12, 71 = SozR Nr. 18 zu § 537 RVO).Einer Anwendung des Begriffs der versicherungspflichtigen Beschäftigung ist damit entgegen der Annahme des SG nicht von vornherein die Grundlage entzogen (vgl dazu auch BSG SozR 3-5050 § 5 Nr. 1).
- BVerfG, 20.05.1996 - 1 BvR 21/96
Bestimmtheitsgrundsatz: Beschäftigungsverhältnis i.S. von § 7 Abs. 1 SGB IV
Auszug aus BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 75/98 R
Die den Typus kennzeichnenden Merkmale (Indizien) können in unterschiedlichem Maße und verschiedener Intensität gegeben sein; selbst das Fehlen einzelner Merkmale muß nicht unbedingt zur Verneinung einer Beschäftigung in diesem Sinne führen (vgl Bundesverfassungsgericht SozR 3-2400 § 7 Nr. 11;… Gagel, in Festschrift für Otto-Ernst Krasney, 1997, S 147, 151).Gerade der Verwendung der Rechtsfigur des Typus ist es zu verdanken, daß die Vorschriften über Versicherungs- und Beitragspflicht trotz ihres Festhaltens an Begriffen wie Angestellte, Arbeiter, Arbeitsverhältnis und Beschäftigungsverhältnis iVm ihrer Konkretisierung durch Rechtsprechung und Literatur über Jahrzehnte hinweg auch bei geänderten sozialen Strukturen ihren Regelungszweck erfüllen konnten (vgl BVerfG SozR 3-2400 § 7 Nr. 11).
- BSG, 06.04.1960 - 2 RU 40/58
Anspruch auf Entschädigung aus der gesetzlichen Unfallversicherung - …
Auszug aus BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 75/98 R
Demgemäß ist für die Annahme eines versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses auch nicht entscheidend, ob Personen, die sich in einem Beschäftigungsverhältnis befinden, zwangsweise ortsgebunden sind (…vgl BSGE 80, 250, 252 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15) oder sich in einem Lager aufhalten müssen (…vgl BSG SozR 3-5050 § 5 Nr. 1; BSGE 12, 71 = SozR Nr. 18 zu § 537 RVO).Entsprechendes gilt für die Bewachung der Arbeiter während der Arbeit, um zu verhindern, daß diese sich aus dem obrigkeitlichen Gewahrsam entfernen können (zur Abgrenzung vgl BSGE 12, 71 = SozR Nr. 18 zu § 537 RVO).
- BSG, 20.02.1975 - 4 RJ 15/74
Auszug aus BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 75/98 R
Gemessen an diesen Kriterien ist unter Zwang zustande gekommene und verrichtete Arbeit (zB als Strafgefangener oder KZ-Häftling) - wie das BSG wiederholt entschieden hat - grundsätzlich nicht als versicherungspflichtige Beschäftigung einzustufen (…vgl zB BSGE 27, 197 = SozR Nr. 54 zu § 165 RVO;… BSGE 29, 197 = SozR Nr. 1 zu Art. 6 § 23 FANG;… BSGE 38, 245 = SozR 5070 § 14 Nr. 2; BSG, Urteile vom 10. Dezember 1974 - 4 RJ 377/73 - und vom 20. Februar 1975 - 4 RJ 15/74 -, in AmtlMittLVA Rheinpr 1975, 357;… BSG SozR 5070 § 14 Nr. 9).Weiter ist charakteristisch für Zwangsarbeit, daß ein Entgelt für die individuell geleistete Arbeit nicht oder nur in geringem Maße an den Arbeiter ausgezahlt wird (…vgl hierzu BSGE 38, 245 = SozR 5070 § 14 Nr. 12; BSG, Urteil vom 20. Februar 1975 - 4 RJ 15/74 - BSG SozR 5070 § 14 Nr. 9).
- BVerfG, 17.12.1953 - 1 BvR 147/52
Alle Beamtenverhältnisse sind am 8. Mai 1945 erloschen
Auszug aus BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 75/98 R
Nach der Rechtsprechung des BVerfG, auf die sich das SG in diesem Zusammenhang bezieht, ist nationalsozialistischen Rechtsvorschriften die Geltung als Recht abzuerkennen, wenn sie fundamentalen Prinzipien der Gerechtigkeit so evident widersprechen, daß der Richter, der sie anwenden oder ihre Rechtsfolgen anerkennen wollte, Unrecht statt Recht sprechen würde (vgl BVerfGE 3, 58, 119; 6, 132, 198). - BVerfG, 19.02.1957 - 1 BvR 357/52
Gestapo
Auszug aus BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 75/98 R
Nach der Rechtsprechung des BVerfG, auf die sich das SG in diesem Zusammenhang bezieht, ist nationalsozialistischen Rechtsvorschriften die Geltung als Recht abzuerkennen, wenn sie fundamentalen Prinzipien der Gerechtigkeit so evident widersprechen, daß der Richter, der sie anwenden oder ihre Rechtsfolgen anerkennen wollte, Unrecht statt Recht sprechen würde (vgl BVerfGE 3, 58, 119; 6, 132, 198). - BVerfG, 14.02.1968 - 2 BvR 557/62
Ausbürgerung von Juden im nationalsozialistischen Recht
- BSG, 23.05.1995 - 13 RJ 67/91
Zeiten der Zwangsarbeit als "Ostarbeiter" keine Ersatzzeiten
- BSG, 20.09.1988 - 4a RJ 79/86
Pole - Jüdischer Glaube - Altersruhegeld
- BSG, 18.06.1997 - 5 RJ 68/95
Anspruch auf Altersruhegeld unter Berücksichtigung von im Ghetto Lodz …
- BSG, 31.10.1967 - 3 RK 84/65
Versicherungspflicht - Strafgefangene - Sicherungsverwahrte - Strafanstaltsarbeit
- BSG, 20.03.1969 - 12 RJ 438/68
Heimatloser Ausländer - Jugoslawischer Soldat - Kriegsgefangenschaft - …
- BSG, 10.12.1974 - 4 RJ 377/73
- LSG Nordrhein-Westfalen, 27.02.2008 - L 8 R 49/05
Rentenversicherung
Diese Vorschrift ist trotz des Auslandswohnsitzes der Klägerin (vgl. § 30 Abs. 1 Erstes Buch Sozialgesetzbuch) anwendbar (vgl. dazu BSG, Urteil v. 14.07.1999, B 13 RJ 75/98 R, juris;… BSG, Urteil v. 13.08.2001, B 13 RJ 59/00 R, SozR 3-2200 § 1248 Nr. 17).Denn Dombrowa ebenso wie Sosnowitz gehörten zu dem Teil der sog. eingegliederten Ostgebiete, der schon im Oktober 1939 der Provinz Schlesien zugeschlagen worden war und in dem rückwirkend ab dem 1.1.1940 die Reichsversicherungsgesetze in Kraft gesetzt worden sind (vgl. BSG, Urteil v. 14.07.1999, aaO).
Maßgebend hierfür sind die Kriterien, die das BSG in seiner sog. Ghettorechtsprechung (vgl. BSG…, Urteil vom 18.06.1997, 5 RJ 66/95, SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15;… vom 21.04.1999, B 5 RJ 48/98 R, SozR 3-2200 § 1248 Nr. 16; vom 14.07.1999, B 13 RJ 75/98 R, aaO) entwickelt hat (…vgl. hierzu im Einzelnen BSG, Urteil v. 7.10.2004, aaO;… Senat, Urteil v. 21.11.2007 aaO.).
Der "inoffizielle" Status der Klägerin steht daher der Annahme einer Beschäftigung i.S.v. § 1 Abs. 1 Nr. 1 Buchst. a) ZRBG im Sinne eines von beiden Seiten gewollten Austausches von Arbeitsleistung gegen Entgelt (vgl. hierzu eingehend BSG, Urteile vom 18.06.1997, 21.04.1999 und 14.07.1999, aaO) entgegen.
Pflichtbeiträge gelten für die Klägerin - insbesondere vor dem 01.01.1940 - auch nicht nach § 12 WGSVG i.V.m. § 17 Abs. 1 Satz 1 Buchst. b) Fremdrentengesetz (FRG) als gezahlt (vgl. hierzu im Einzelnen BSG, Urteil v. 14.07.1999, aaO).
Insofern ist in der Rechtsprechung bereits abschließend entschieden, dass es sich grundsätzlich um eine Beschäftigung handeln muss, die nach damaligem deutschem Recht konkret Versicherungspflicht begründet hat (BSG, Urteil v. 14.07.1999, a.a.O.).
- LSG Nordrhein-Westfalen, 28.01.2008 - L 8 RJ 139/04
Rentenversicherung
Diese Vorschrift ist trotz des Auslandswohnsitzes der Klägerin (vgl. § 30 Abs. 1 Erstes Buch Sozialgesetzbuch) anwendbar (vgl. dazu BSG, Urteil v. 14.7.1999, B 13 RJ 75/98 R; BSG, Urteil v. 13.8.2001, B 13 RJ 59/00 R).Denn Chrzanow, im Regierungsbezirk Kattowitz gelegen, gehörte zu dem Teil der sog. eingegliederten Ostgebiete, der schon im Oktober 1939 der Provinz Schlesien zugeschlagen worden war und in dem rückwirkend ab dem 1.1.1940 die Reichsversicherungsgesetze in Kraft gesetzt worden sind (vgl. BSG, Urteil v. 14.7.1999, aaO).
Maßgebend hierfür sind die Kriterien, die das BSG in seiner sog. Ghettorechtsprechung (vgl. BSG, Urteil vom 18.6.1997, 5 RJ 66/95; vom 21.4.1999, B 5 RJ 48/98 R; vom 14.7.1999, aaO) entwickelt hat (…vgl. hierzu im Einzelnen BSG, Urteil v. 7.10.2004, aaO;… Senat, Urteil v. 21.11.2007 aaO.).
Insofern ist in der Rechtsprechung bereits abschließend entschieden, dass es sich grundsätzlich um eine Beschäftigung handeln muss, die nach damaligem deutschem Recht konkret Versicherungspflicht begründet hat (BSG, Urteil v. 14.7.1999, a.a.O.).
- BSG, 20.07.2005 - B 13 RJ 37/04 R
Anspruch auf Altersruhegeld bzw Altersrente und Hinterbliebenenrente - Wartezeit …
Diese Vorschrift ist trotz des Auslandswohnsitzes des verstorbenen Ehemannes bzw der Klägerin (vgl § 30 Abs. 1 des Ersten Buches Sozialgesetzbuch ) anwendbar (vgl dazu BSG Urteil vom 14. Juli 1999 - B 13 RJ 75/98 R - , veröffentlicht in JURIS).In der streitigen Zeit galten in Bendzin/Polen (Regierungsbezirk Kattowitz, Ostoberschlesien) die Reichsversicherungsgesetze; damit war jedenfalls die Versicherungs- und Beitragspflicht auch bei Juden nach der RVO zu beurteilen (vgl näher BSG Urteil vom 14. Juli 1999, aaO).
- SG Düsseldorf, 23.04.2001 - S 15 (8) RJ 92/97
Rentensteigernde Berücksichtigung von in der Zeit von Dezember 1941 bis März 1943 …
Denn entgegen der von der Beklagten unter Bezugnahme auf die Rechtsprechung des 5. Senats (vgl Urteile vom 21. April 1999 - B 5 RJ 46/98 R - und - B 5 RJ 48/98 R - Die Sozialgerichtsbarkeit 1999, S 715 ff…, vom 18. Juni 1997 - 5 RJ 66/95 - SozR 3 - 2200 § 1248 Nr. 15 und - 5 RJ 68/95 - Zentralblatt für Sozialversicherung, Sozialhilfe und Versorgung 1998, 19 f) und des 13. Senats des BSG (vgl Urteile vom 14. Juli 1999 - B 13 RJ 61/98 R - SozR 3 - 5070 § 14 Nr. 2, - B 13 RJ 71/98 R - SozR 3-5070 § 14 Nr. 3 und - B 13 RJ 75/98 R-) vertretenen Auffassung ist nach der ständigen Rechtsprechung der 15.Kammer (vgl zuletzt Urteile vom 06. Februar 2001 - S 15 RJ 169/98 - und S15 RJ 229/97 -, vom 23. März 2000 - S 15 RJ 172/98 - und S 15 RJ 50/98-, vom 22. Februar 200 -S 15 RJ 32/99 - und - S 15 RJ 201/98 - sowie vom 8. Juli 1999 - S 15 RJ 203/98-) im Rahmen der Bewertung der von den jüdischen Verfolgten geleisteten Arbeiten hinsichtlich der rentenrechtlichen Systematik unter Berücksichtigung der damaligen historischen und rechtlichen Umstände von einem spezifisch wiedergutmachungsrechtlichen Begriff des Beschäftigungsverhältnisses auszugehen.Demgemäß ist für die Annahme eines versicherungsrechtlichen Beschäftigungsverhältnis auch nicht entscheidend ist, ob Personen, die sich in einem Beschäftigungsverhältnis befinden, zwangsweise ortsgebunden sind oder sich in einem Lager aufhalten müssen (vgl zum Ganzen: Urteile des BSG vom 14. Juli 1999 - B 13 RJ 61/98 R - SozR 5070 § 14 Nr. 2, - B 13 RJ 71/98 R - SozR 3 - 5070 § 14 Nr. 3 und - B 13 RJ 75/98 R -, vom 21. April 1999 - B 5 RJ 46/98 R und B 5 RJ 48/98 R - Die Sozialgerichtsbarkeit 1999, S 715 ff…, vom 18. Juni 1997 - 5 RJ 66/95 - SozR 3 - 2200 § 1248 Nr. 15, - 5 RJ 68/95 - Zentralblatt für Sozialversicherung, Sozialhilfe und Versorgung 1998, 19 f, und - 5 RJ 20/96 -, vom 17. März 1993 - 8 RKnU 1/91 - SozR 3 - 5050 § 5 Nr. 1, vom 4. Oktober 1979 - 1 RA 95/78 -SozR 5070 § 14 Nr. 9, vom 20. Februar 1975 - 4 RJ 15/75 - Amtliche Mitteilungen der LVA Rheinprovinz 1975, S 357 f, vom 10. Dezember 1974 - 4 RJ 379/73 - BSGE 38, 245 ff; Urteil des Bayerischen LSG vom 15. März 2000 - L 1 RA 18/98 -, Alexander Gagel Rentenversicherung von Ghettoarbeitsverhältnissen (- Auch einige Worte zum Beschäftigungsverhältnis von Ostarbeitern -), Neue Zeitschrift für Sozialrecht 2000, S 231 ff;… ders., Der "freie Arbeitsvertrag" als Merkmal des "Beschäftigungsverhältnisses" - Zugleich ein Beitrag zur rentenversicherungsrechtlichen Einordnung von Zwangsarbeit und Ghettoarbeit, in: Festschrift für Otto Ernst Krasney 1997, S 147 ff; Helmut Michels, Die Beschäftigung von Zwangsarbeitern während des Zweiten Weltkrieges, Mitteilungen der Landesversicherungsanstalt Oberfranken und Mittelranken 2000, S 223 ff; Norbert Schneider-Danwitz, Das Beschäftigungsverhältnis in der sozialgerichtlichen Rechtsprechung, in: Entwicklung des Sozialrechts.
Im übrigen geht auch die erkennende Kammer entgegen den Ausführungen des BSG in seinen Urteilen vom 14. Juli 1999 - B 13 RJ 61/98 R - SozR 5070 § 14 Nr. 2, - B 13 RJ 71/98 R - SozR 3 - 5070 § 14 Nr. 3 und - B 13 RJ 75/98 R - von der (Weiter-)Geltung der allgemeinen sozialversicherungsrechtlichen Bestimmungen der RVO über die Versicherungs- und Beitragspflicht während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft aus.
Die Kammer sieht im Hinblick auf die - im Gegensatz zu den herausragenden rechtsdogmatischen Ausführungen des 9. Senats des BSG zur Rechtswidrigkeit der Todesurteile der Militärstrafjustiz während des Zweiten Weltkrieges - äußerst knappe und wenig überzeugende Begründungen des 5. Senats des BSG in dessen Urteilen vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 - Die Sozialgerichtsbarkeit 1999, 715 ff und - B 5 RJ 46/98 R - und auch im Hinblick auf die Urteile des 13. Senats des BSG vom 14. Juli 1999 - B 13 RJ 61/98 R - SozR 5070 § 14 Nr. 2, - B 13 RJ 71/98 R - SozR 3 - 5070 § 14 Nr. 3 und - B 13 RJ 75/98 R - keine Veranlassung, ihre Rechtsprechung hinsichtlich der Anerkennung der von den jüdischen Verfolgten während des Zweiten Weltkrieges geleisteten Zwangsarbeiten als Beitragszeiten aufzugeben.
- LSG Nordrhein-Westfalen, 12.12.2007 - L 8 R 187/07
Rentenversicherung
Selbst existenzielle Not (z.B. die Angst vor dem Verhungern oder vor Deportation in ein Vernichtungslager) als Beweggrund steht der Annahme einer freiwilligen Arbeitsaufnahme danach nicht entgegen (vgl. BSG, Urteil vom 14.07.1999 - B 13 RJ 75/98 R-; BSG, Urteil vom 18.06.1997 - 5 RJ 20/96 -).Von einer "Äquivalenz" oder "Angemessenheit" von Leistung und Gegenleistung darf die Feststellung der Entgeltlichkeit entgegen der rechtsirrigen Auffassung der Beklagten nach der eindeutigen Rechtsprechung des BSG (bzw. schon des RVA) nicht abhängig gemacht werden (stellvertretend: BSG, Urteil vom 14.07.1999 - B 13 RJ 75/98 R -).
- LSG Nordrhein-Westfalen, 25.02.2005 - L 4 RJ 16/04
Antrag der Versicherten auf Entschädigung nach dem Bundesentschädigungsgesetz; …
Die Anknüpfung der Versicherungs- und Beitragspflicht im Rentenversicherungsrecht, auch während der Zeit des Dritten Reiches, an ein freies Beschäftigungsverhältnis, kann nicht als Ausdruck typischen nationalsozialistischen Unrechts angesehen werden, vielmehr galten die wesentliche Grundsätze für die Annahme eines versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses, wie sie vom Reichsversicherungssamt herausgearbeitet worden waren, fort (BSG, Urteil vom 14.07.1999, B 13 RJ 75/98 R).Soweit die im Rahmen der DienstVO verrichteten Arbeiten mit versicherungspflichtigen Beschäftigungen gleichgestellt wurden, handelt sich um eine Ausnahmeregelung, die einer extensiven Auslegung nicht zugänglich ist (BSG, Urteil vom 14.07.1999, B 13 RJ 75/98 R).
Dem Gesetzgeber obliegt es , die Wiedergutmachung der durch die Diskriminierung in der Sozialversicherung bei ehemaligen Zwangsarbeitern entstandenen Schäden in der Rentenversicherung zu regeln (siehe BSG, Urteil vom 14.07.1999, B 13 RJ 75/98 R; Urteil vom 21.04.1999, B 5 RJ 48/98 R).
- LSG Nordrhein-Westfalen, 13.01.2006 - L 4 RJ 113/04
Rentenversicherung
Maßgebend für die Beurteilung ist das Gesamtbild der ausgeübten Tätigkeit (BSG, Urteil vom 14.7.1999, - B 13 RJ 61/98 R - Urteil vom 14.7.1999, - B 13 RJ 75/98 R - ; Urteil vom 14.7.1999, - B 13 RJ 71/98 R - Urteil vom 7.10.2004, - B 13 RJ 59/03 R -).Bei der Auslegung der in § 1 Abs. 1 Nr. 1 ZRBG verwandten Begriffe "aus eigenem Willensentschluss zustande gekommen" und "gegen Entgelt ausgeübt" ist auf die Kriterien der Rechtsprechung des BSG zur Frage der versicherungsrechtlichen Einordnung und Abgrenzung von Zwangsarbeit zu versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen in einem Ghetto abzustellen (vgl. Urteile vom 14.07.1999, - B 13 RJ 75/98 R - und - B 13 RJ 61/98 R -).
- LSG Nordrhein-Westfalen, 03.06.2005 - L 4 RJ 1/04
Versicherungsrechtliche Einordnung und Abgrenzung zwischen Zwangsarbeit und …
Diese Regelung entspricht im wesentlichen der bis Ende 1991 geltenden Nachfolgevorschrift des § 1227 Abs. 1 Nr. 1 RVO, wonach alle Personen versichert wurden, die "als Arbeitnehmer gegen Entgelt beschäftigt" waren, d.h. im Sinne von § 7 Abs. 1 Sozialgesetzbuch Viertes Buch (SGB IV) "nicht selbständige" Arbeit verrichteten (vgl. BSG, Urteil vom 14.07.1999, B 13 RJ 75/98 R, SGb 1999, 557).Das SG hat zutreffend ausgeführt, dass die Erklärungen des Antragstellers und der Zeugen T und X im Verwaltungs- und Gerichtsverfahren keine ausreichenden Tatsachengrundlagen bieten, die es als überwiegend wahrscheinlich erscheinen lassen, dass der Antragsteller in der Zeit von Februar bis Oktober 1940 eine freiwillig aufgenommene und durch ein angemessenes Entgelt vergütete Tätigkeit ausübte, die den Kriterien der Rechtsprechung des BSG zur versicherungsrechtlichen Einordnung und Abgrenzung von Zwangsarbeit zum versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis entspricht (vgl. Urteile vom 14.07.1999, B 13 RJ 75/98 R und B 13 RJ 61/98 R).
Maßgebend für die Beurteilung ist das Gesamtbild der ausgeübten Tätigkeit (BSG…, Urteil vom 14.7.1999, a.a.O.; Urteil vom 14.7.1999, B 13 RJ 75/98 R;… a.a.O; Urteil vom 14.7.1999, B 13 RJ 71/98 R;… SozR 3-5070 § 14 Nr. 3;… Urteil vom 7.10.2004, a.a.O).
- LSG Nordrhein-Westfalen, 28.01.2008 - L 8 R 185/07
Rentenversicherung
Diese Vorschrift ist trotz des Auslandswohnsitzes der Klägerin (vgl. § 30 Abs. 1 Erstes Buch Sozialgesetzbuch) anwendbar (vgl. dazu BSG, Urteil v. 14.07.1999, B 13 RJ 75/98 R; BSG, Urteil v. 13.08.2001, B 13 RJ 59/00 R).Maßgebend hierfür sind die Kriterien, die das BSG in seiner sog. Ghettorechtsprechung (vgl. BSG, Urteil vom 18.06.1997, 5 RJ 66/95; vom 21.04.1999, B 5 RJ 48/98 R; vom 14.07.1999, aaO) entwickelt hat (…vgl. hierzu im Einzelnen BSG, Urteil v. 07.10.2004, aaO;… Senat, Urteil v. 21.11.2007 aaO.).
Soweit im Rahmen des Notdienstes verrichtete Arbeiten mit versicherungspflichtigen Beschäftigungen gleichgestellt wurden (vgl. §§ 3, 4 VO vom 10. Oktober 1939, RGBl. I 2018), handelte es sich um eine Ausnahmeregelung, die einer extensiven Auslegung nicht ohne Weiteres zugänglich ist (vgl. BSG, Urteil vom 14.07.1999, B 13 RJ 75/98 R, auch zu den folgenden Ausführungen).
- LSG Nordrhein-Westfalen, 27.01.2006 - L 4 RJ 126/04
Rentenversicherung
Bei der Auslegung der in § 1 Abs. 1 Nr. 1 ZRBG verwandten Begriffe "aus eigenem Willensentschluss zustande gekommen" und "gegen Entgelt ausgeübt" ist auf die Kriterien der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts zur Frage der versicherungsrechtlichen Einordnung und Abgrenzung von Zwangsarbeit zu versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen in einem Ghetto abzustellen (vgl. Urteile vom 14.07.1999,- B 13 RJ 75/98 R - und - B 13 RJ 61/98 R -).Die Annahme einer die Rentenversicherungspflicht begründenden Beschäftigung ohne die Merkmale einer versicherungspflichtigen Beschäftigung sieht das SGB VI nicht vor, sofern nicht Ausnahmevorschriften dies ausdrücklich anordnen (siehe zur RVO, BSG, Urteil vom 14.07.1998, - B 13 RJ 75/98 R - ).
- LSG Nordrhein-Westfalen, 03.06.2005 - L 4 R 3/05
Gewährung einer Altersrente (ARG) unter Berücksichtigung von …
- SG Hamburg, 09.02.2006 - S 9 RJ 896/03
Ghettoarbeit als rentenversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis
- SG Hamburg, 02.05.2006 - S 20 RJ 611/04
Anerkennung von Beschäftigungszeiten im Ghetto im sog. Generalgouvernement
- SG Hamburg, 15.08.2006 - S 20 R 1485/05
Ghetto-Beschäftigung als Beitragszeit
- LSG Nordrhein-Westfalen, 14.01.2009 - L 8 R 263/05
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 14.01.2009 - L 8 R 71/07
Anspruch auf Altersrente, Erfüllung der Wartezeit unter Berücksichtigung von …
- LSG Nordrhein-Westfalen, 14.01.2009 - L 8 R 228/05
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 14.01.2009 - L 8 R 96/08
Rentenversicherung
- LSG Berlin-Brandenburg, 12.03.2010 - L 8 RA 88/04
"Ghetto-Beschäftigung"; Glaubhaftmachung; Rechtsnachfolge
- SG Hamburg, 09.02.2006 - S 9 RJ 1044/03
Anspruch auf Rente wegen Ghettoarbeit
- LSG Nordrhein-Westfalen, 14.01.2009 - L 8 R 11/08
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 19.11.2008 - L 8 R 275/07
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 17.02.2009 - L 8 R 243/06
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 17.02.2009 - L 8 R 150/08
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 26.11.2008 - L 8 R 236/05
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 20.08.2008 - L 8 R 23/07
Anspruch auf Altersrente unter Berücksichtigung von Ghetto-Beitragszeiten im …
- LSG Nordrhein-Westfalen, 19.03.2008 - L 8 R 296/06
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 05.11.2008 - L 8 R 316/06
Zeiten der Beschäftigung von Verfolgten in einem Ghetto, Abgrenzung von der …
- LSG Berlin, 13.06.2003 - L 5 RA 20/01
Anerkennung einer unter Zwangsarbeit zugebrachten Zeit als rentenrechtliche …
- LSG Nordrhein-Westfalen, 11.02.2009 - L 8 R 26/07
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 26.11.2008 - L 8 R 35/08
Anspruch auf Altersrente, Berücksichtigung von Zeiten der Beschäftigung von …
- LSG Nordrhein-Westfalen, 15.10.2008 - L 8 R 213/07
Anspruch auf Altersrente, Berücksichtigung von Ghetto-Beitragszeiten
- LSG Nordrhein-Westfalen, 13.02.2008 - L 8 R 153/06
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 10.12.2008 - L 8 R 206/06
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 05.03.2008 - L 8 R 257/05
Rentenversicherung
- LSG Hamburg, 20.03.2006 - L 6 RJ 100/03
Anspruch auf Altersrente unter Berücksichtigung von Zeiten im Getto; …
- LSG Nordrhein-Westfalen, 24.10.2008 - L 8 R 256/05
Anspruch auf Altersrente, Berücksichtigung von Ghetto-Beitragszeiten
- LSG Nordrhein-Westfalen, 06.02.2008 - L 8 R 287/06
- LSG Hamburg, 31.08.2006 - L 6 R 162/05
Anspruch auf Gewährung einer Altersrente; Einhaltung der allgemeinen Wartezeit …
- SG Hamburg, 06.12.2007 - S 35 RJ 1414/04
Rentenversicherungspflichtiges Arbeits-/Beschäftigungsverhältnis bei der …
- SG Düsseldorf, 30.04.2007 - S 11 R 195/05
Rentenversicherung
- SG Hamburg, 19.06.2008 - S 20 R 1020/05
Rentenversicherungspflichtiges Arbeits-/Beschäftigungsverhältnis - Ghettoarbeit - …
- LSG Nordrhein-Westfalen, 22.10.2003 - L 8 RJ 90/01
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 07.07.2006 - L 4 R 143/05
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 12.05.2006 - L 4 RJ 123/04
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 18.06.2008 - L 8 R 298/07
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 14.01.2009 - L 8 R 250/06
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 04.03.2009 - L 8 R 305/07
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 17.02.2009 - L 8 (4) R 150/05
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 03.09.2008 - L 8 R 205/07
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 13.02.2008 - L 8 R 192/07
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 04.03.2009 - L 8 R 31/08
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 05.03.2008 - L 8 R 321/06
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 09.01.2008 - L 8 R 149/06
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 03.11.2006 - L 4 R 71/06
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 12.07.2006 - L 4 R 53/05
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 04.06.2008 - L 8 R 25/07
Anspruch auf Altersrente, Anerkennung von Arbeitszeiten im Ghetto Marcinkance, …
- LSG Nordrhein-Westfalen, 14.05.2008 - L 8 R 58/07
Glaubhaftmachung der Zeiten der Beschäftigung von Verfolgten in einem Ghetto
- LSG Nordrhein-Westfalen, 05.03.2008 - L 8 R 155/07
Anspruch auf Altersrente, Erfüllung der Warzezeit mit Ghettobeitragszeiten
- LSG Nordrhein-Westfalen, 19.05.2006 - L 4 RJ 58/02
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 17.06.2005 - L 13 RJ 31/02
Altersruhegeld unter Anerkennung von Beschäftigungszeiten von Zwangsarbeitern; …
- LSG Nordrhein-Westfalen, 27.02.2008 - L 8 R 255/06
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 17.04.2000 - L 4 RJ 124/97
Rentenversicherung
- LSG Schleswig-Holstein, 11.09.2012 - L 7 R 74/10
Rentenversicherung - fiktive Beitragszeit - Volontär - Hachscharah-Zeit
- LSG Nordrhein-Westfalen, 21.05.2008 - L 8 R 41/07
Rentenversicherung
- LSG Berlin, 26.07.2004 - L 16 RA 65/03
Zahlung von Altersrente unter Berücksichtigung von Beschäftigungszeiten im Ghetto …
- SG Düsseldorf, 15.09.2004 - S 5 RJ 130/03
- SG Düsseldorf, 14.05.2007 - S 11 R 23/06
Rentenversicherung
- LSG Berlin, 26.11.2004 - L 17 RA 119/03
- SG Düsseldorf, 12.05.2004 - S 5 (11) RJ 36/02
- SG Düsseldorf, 25.02.2002 - S 11 (9) RJ 17/97
- SG Lübeck, 26.02.2007 - S 14 R 11/06
Zahlbarmachung von Rente aus Beschäftigungen in einem Ghetto - …
Rechtsprechung
BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 71/98 R |
Volltextveröffentlichungen (7)
- lexetius.com
Fiktive Beitragszeit für Beschäftigung im Reichsgau Wartheland - eingegliederte Ostgebiete - Abgrenzung versicherungspflichtiger Beschäftigung von Zwangsarbeit
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Altersruhegeld - Rente - Witwenrente - Witwe - Anerkennung - Beitragszeit - Jude - Jüdin - Arbeitslager - Zwangsarbeit
- Judicialis
FRG § 17 Abs 1 Satz 1 Buchst b
- rvrecht.deutsche-rentenversicherung.de
- rechtsportal.de
Voraussetzung für eine fiktive Beitragszeit für Beschäftigung im Reichsgau Wartheland, Zwangsarbeit keine versicherungspflichtiger Beschäftigung
- juris (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- SG Düsseldorf, 08.10.1998 - 15 RJ 209/97
- BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 71/98 R
Papierfundstellen
- NZS 2000, 249
- SGb 1999, 557
Wird zitiert von ... (52) Neu Zitiert selbst (24)
- BSG, 18.06.1997 - 5 RJ 66/95
Rentenversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis im Ghetto
Auszug aus BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 71/98 R
Nach der Rechtsprechung des 5. Senats des BSG, der sich der erkennende Senat anschließt, ist § 14 Abs. 2 WGSVG aF jedoch entsprechend auch auf den Personenkreis anwendbar, der von § 17 Abs. 1 Satz 1 Buchst b FRG aF begünstigt wird (vgl BSGE 80, 250, 254 ff = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15; BSG, Urteile vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -).§ 17 Abs. 1 Satz 1 Buchst b FRG aF regelt nämlich keinen spezifisch fremdrentenrechtlichen Sachverhalt, sondern knüpft an die Regelungen der §§ 20 ff OstgebieteVO an, wonach übergegangene Beitragszeiten grundsätzlich wie reichsgesetzliche Beitragszeiten zu berücksichtigen waren (vgl BSG Nr. 6 zu § 1321 RVO; BSG, Urteil vom 15. Oktober 1987 - 1 RA 41/86 - BSGE 80, 250, 255 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15).
Nach Auffassung des erkennenden Senats ist hier jedoch für die Prüfung des Tatbestandsmerkmals einer "rentenversicherungspflichtigen Beschäftigung oder Tätigkeit" iS des § 14 Abs. 2 WGSVG aF nicht auf die damals im Reichsgau Wartheland fortgeltenden Bestimmungen des polnischen Sozialversicherungsrechts abzustellen, sondern darauf, ob die betreffende Arbeit nach den seinerzeit geltenden reichsgesetzlichen Vorschriften versicherungspflichtig gewesen wäre (so wohl auch BSGE 80, 250, 255 ff = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15).
Dies folgt zum einen aus dem in § 17 Abs. 1 Satz 1 Buchst b FRG aF zum Ausdruck kommenden Eingliederungsgedanken (…vgl BSG SozR Nr. 6 zu § 1321 RVO; BSGE 80, 250, 256 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15).
Nichtselbständig ist die Arbeit, wenn sie derart fremdbestimmt ist, daß sie vom Arbeitnehmer hinsichtlich Ort, Zeit, Gegenstand und Art der Erbringung nach den Anforderungen des Arbeitgebers vorzunehmen ist (vgl BSGE 80, 250, 251 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15; BSG, Urteile vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -).
Es beinhaltet den Austausch von Arbeit und Lohn (vgl zB BSGE 80, 250, 251 f = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15).
So braucht zB eine wirtschaftliche Gleichwertigkeit ("Äquivalenz") der Leistungen nicht gegeben zu sein; das Arbeitsentgelt muß allerdings einen Mindestumfang erreichen, damit Versicherungspflicht entsteht (vgl BSGE 80, 250, 252 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15).
Demgemäß ist für die Annahme eines versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses auch nicht entscheidend, ob Personen, die sich in einem Beschäftigungsverhältnis befinden, zwangsweise ortsgebunden sind (vgl BSGE 80, 250, 252 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15) oder sich in einem Lager aufhalten müssen (…vgl BSG SozR 3-5050 § 5 Nr. 1;… BSGE 12, 71 = SozR Nr. 18 zu § 537 RVO).
Diese Rechtsprechung hat auch durch die Entscheidungen des 5. Senats des BSG vom 18. Juni 1997 (BSGE 80, 250 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15 und - 5 RJ 68/95 -), wonach im Ghetto Lodz verrichtete Arbeiten als versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse anerkannt werden konnten, keine grundsätzliche Änderung erfahren (vgl die Entscheidungen des 5. Senats vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -).
Zwangsarbeit ist die Verrichtung von Arbeit unter obrigkeitlichem (hoheitlichem) bzw gesetzlichem Zwang, wie zB bei Strafgefangenen und Kriegsgefangenen (vgl zB BSGE 80, 250, 253 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15;… Gagel, in Festschrift für Otto-Ernst Krasney, 1997, S 147, 157 f).
Zunächst kann nicht davon ausgegangen werden, daß die damalige Regulierung des Arbeitsmarktes sowie das Bestehen allgemeiner Arbeitspflichten die Gesamtheit aller Arbeitsverhältnisse derart obrigkeitlich/hoheitlich überlagert haben, daß diese den Charakter von Zwangsarbeit angenommen hätte (…vgl dazu zB BSG SozR 3-2200 § 1251 Nr. 7; BSGE 80, 250 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15).
- BSG, 21.04.1999 - B 5 RJ 46/98 R
Zwangsarbeit im Ghetto als versicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis
Auszug aus BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 71/98 R
Nach der Rechtsprechung des 5. Senats des BSG, der sich der erkennende Senat anschließt, ist § 14 Abs. 2 WGSVG aF jedoch entsprechend auch auf den Personenkreis anwendbar, der von § 17 Abs. 1 Satz 1 Buchst b FRG aF begünstigt wird (…vgl BSGE 80, 250, 254 ff = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15; BSG, Urteile vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -).Damit entspricht diese Regelung im wesentlichen der bis Ende 1991 geltenden Nachfolgevorschrift des § 1227 Abs. 1 Nr. 1 RVO, wonach alle Personen versichert wurden, die "als Arbeitnehmer gegen Entgelt beschäftigt" waren, dh iS von § 7 Abs. 1 des Vierten Buches Sozialgesetzbuch (SGB IV) "nichtselbständige Arbeit" verrichteten (vgl BSG, Urteile vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -).
Nichtselbständig ist die Arbeit, wenn sie derart fremdbestimmt ist, daß sie vom Arbeitnehmer hinsichtlich Ort, Zeit, Gegenstand und Art der Erbringung nach den Anforderungen des Arbeitgebers vorzunehmen ist (…vgl BSGE 80, 250, 251 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15; BSG, Urteile vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -).
Diese Rechtsprechung hat auch durch die Entscheidungen des 5. Senats des BSG vom 18. Juni 1997 (…BSGE 80, 250 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15 und - 5 RJ 68/95 -), wonach im Ghetto Lodz verrichtete Arbeiten als versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse anerkannt werden konnten, keine grundsätzliche Änderung erfahren (vgl die Entscheidungen des 5. Senats vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -).
In Übereinstimmung mit dem 5. Senat des BSG (vgl Urteile vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -) hält es der erkennende Senat für geboten, die im Jahre 1940 vom Ehemann der Klägerin in Zagorow geleistete Arbeit auch in Anbetracht der Umstände nationalsozialistischer Gewaltherrschaft nach den allgemeinen Kriterien einer versicherungspflichtigen Beschäftigung zu beurteilen.
Soweit für die große Zahl der Zwangsarbeiter, insbesondere aus den früheren Ostgebieten, die nicht in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis gestanden haben, bis heute weder eine rentenrechtliche Beitragsfiktion noch angemessene Entschädigungsleistungen vorgesehen worden sind, handelt es sich um gesetzgeberische Entscheidungen, die nicht im Wege der richterlichen Rechtsfortbildung korrigiert werden können (vgl hierzu ausführlich BSG, Urteile vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/99 R - und - B 5 RJ 46/98 R -).
- BSG, 21.04.1999 - B 5 RJ 48/98 R
Rentenversicherungspflichtiges Arbeits-/Beschäftigungsverhältnis im Ghetto - …
Auszug aus BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 71/98 R
Nach der Rechtsprechung des 5. Senats des BSG, der sich der erkennende Senat anschließt, ist § 14 Abs. 2 WGSVG aF jedoch entsprechend auch auf den Personenkreis anwendbar, der von § 17 Abs. 1 Satz 1 Buchst b FRG aF begünstigt wird (…vgl BSGE 80, 250, 254 ff = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15; BSG, Urteile vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -).Damit entspricht diese Regelung im wesentlichen der bis Ende 1991 geltenden Nachfolgevorschrift des § 1227 Abs. 1 Nr. 1 RVO, wonach alle Personen versichert wurden, die "als Arbeitnehmer gegen Entgelt beschäftigt" waren, dh iS von § 7 Abs. 1 des Vierten Buches Sozialgesetzbuch (SGB IV) "nichtselbständige Arbeit" verrichteten (vgl BSG, Urteile vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -).
Nichtselbständig ist die Arbeit, wenn sie derart fremdbestimmt ist, daß sie vom Arbeitnehmer hinsichtlich Ort, Zeit, Gegenstand und Art der Erbringung nach den Anforderungen des Arbeitgebers vorzunehmen ist (…vgl BSGE 80, 250, 251 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15; BSG, Urteile vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -).
Diese Rechtsprechung hat auch durch die Entscheidungen des 5. Senats des BSG vom 18. Juni 1997 (…BSGE 80, 250 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15 und - 5 RJ 68/95 -), wonach im Ghetto Lodz verrichtete Arbeiten als versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse anerkannt werden konnten, keine grundsätzliche Änderung erfahren (vgl die Entscheidungen des 5. Senats vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -).
In Übereinstimmung mit dem 5. Senat des BSG (vgl Urteile vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 R - und - B 5 RJ 46/98 R -) hält es der erkennende Senat für geboten, die im Jahre 1940 vom Ehemann der Klägerin in Zagorow geleistete Arbeit auch in Anbetracht der Umstände nationalsozialistischer Gewaltherrschaft nach den allgemeinen Kriterien einer versicherungspflichtigen Beschäftigung zu beurteilen.
- BSG, 10.12.1974 - 4 RJ 379/73
Konzentrationslager - Zwangsarbeit
Auszug aus BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 71/98 R
Zum anderen entspricht es auch dem erkennbaren Sinn und Zweck des WGSVG, nur verfolgungsbedingte Nachteile in der deutschen Sozialversicherung auszugleichen (vgl BSGE 38, 245 = SozR 5070 § 14 Nr. 2;… BSGE 79, 113 = SozR 3-5070 § 18 Nr. 2;… BSG SozR 3-5070 § 20 Nr. 2).Gemessen an diesen Kriterien ist unter Zwang zustande gekommene und verrichtete Arbeit (zB als Strafgefangener oder KZ-Häftling) - wie das BSG wiederholt entschieden hat - grundsätzlich nicht als versicherungspflichtige Beschäftigung einzustufen (…vgl zB BSGE 27, 197 = SozR Nr. 54 zu § 165 RVO;… BSGE 29, 197 = SozR Nr. 1 zu Art. 6 § 23 FANG; BSGE 38, 245 = SozR 5070 § 14 Nr. 2; BSG, Urteile vom 10. Dezember 1974 - 4 RJ 377/73 - und vom 20. Februar 1975 - 4 RJ 15/74 -, in AmtlMittLVA Rheinpr 1975, 357;… BSG SozR 5070 § 14 Nr. 9).
Weiter ist charakteristisch für Zwangsarbeit, daß ein Entgelt für die individuell geleistete Arbeit nicht oder nur in geringem Maße an den Arbeiter ausgezahlt wird (vgl hierzu BSGE 38, 245 = SozR 5070 § 14 Nr. 12; BSG…, Urteil vom 20. Februar 1975 - 4 RJ 15/74 - BSG SozR 5070 § 14 Nr. 9).
Weder darf in Anbetracht der eindeutigen Regelung des § 14 Abs. 2 WGSVG aF für die Anerkennung (fiktiver) Beitragszeiten ganz auf das Erfordernis einer versicherungspflichtigen Beschäftigung verzichtet werden (vgl BSGE 38, 245 = SozR 5070 § 14 Nr. 2), noch erscheint es angebracht, den Inhalt des Begriffes der versicherungspflichtigen Beschäftigung iS der Auffassung des SG zu verändern.
- BVerfG, 20.05.1996 - 1 BvR 21/96
Bestimmtheitsgrundsatz: Beschäftigungsverhältnis i.S. von § 7 Abs. 1 SGB IV
Auszug aus BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 71/98 R
Die den Typus kennzeichnenden Merkmale (Indizien) können in unterschiedlichem Maße und verschiedener Intensität gegeben sein; selbst das Fehlen einzelner Merkmale muß nicht unbedingt zur Verneinung einer Beschäftigung in diesem Sinne führen (vgl Bundesverfassungsgericht SozR 3-2400 § 7 Nr. 11;… Gagel, in Festschrift für Otto-Ernst Krasney, 1997, S 147, 151).Gerade der Verwendung der Rechtsfigur des Typus ist es zu verdanken, daß die Vorschriften über Versicherungs- und Beitragspflicht trotz ihres Festhaltens an Begriffen wie Angestellte, Arbeiter, Arbeitsverhältnis und Beschäftigungsverhältnis iVm ihrer Konkretisierung durch Rechtsprechung und Literatur über Jahrzehnte hinweg auch bei geänderten sozialen Strukturen ihren Regelungszweck erfüllen konnten (vgl BVerfG SozR 3-2400 § 7 Nr. 11).
- BSG, 17.03.1993 - 8 RKnU 1/91
2. Weltkrieg - UdSSR - Zwangsumsiedlung - Stalindekret - Freies Arbeitsverhältnis
Auszug aus BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 71/98 R
Demgemäß ist für die Annahme eines versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses auch nicht entscheidend, ob Personen, die sich in einem Beschäftigungsverhältnis befinden, zwangsweise ortsgebunden sind (…vgl BSGE 80, 250, 252 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15) oder sich in einem Lager aufhalten müssen (vgl BSG SozR 3-5050 § 5 Nr. 1;… BSGE 12, 71 = SozR Nr. 18 zu § 537 RVO).Einer Anwendung des Begriffs der versicherungspflichtigen Beschäftigung ist damit entgegen der Annahme des SG nicht von vornherein die Grundlage entzogen (vgl dazu auch BSG SozR 3-5050 § 5 Nr. 1).
- BSG, 06.04.1960 - 2 RU 40/58
Anspruch auf Entschädigung aus der gesetzlichen Unfallversicherung - …
Auszug aus BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 71/98 R
Demgemäß ist für die Annahme eines versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses auch nicht entscheidend, ob Personen, die sich in einem Beschäftigungsverhältnis befinden, zwangsweise ortsgebunden sind (…vgl BSGE 80, 250, 252 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15) oder sich in einem Lager aufhalten müssen (…vgl BSG SozR 3-5050 § 5 Nr. 1; BSGE 12, 71 = SozR Nr. 18 zu § 537 RVO).Entsprechendes gilt für die Bewachung der Arbeiter während der Arbeit, um zu verhindern, daß diese sich aus dem obrigkeitlichen Gewahrsam entfernen können (zur Abgrenzung vgl BSGE 12, 71 = SozR Nr. 18 zu § 537 RVO).
- BSG, 20.02.1975 - 4 RJ 15/74
Auszug aus BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 71/98 R
Gemessen an diesen Kriterien ist unter Zwang zustande gekommene und verrichtete Arbeit (zB als Strafgefangener oder KZ-Häftling) - wie das BSG wiederholt entschieden hat - grundsätzlich nicht als versicherungspflichtige Beschäftigung einzustufen (…vgl zB BSGE 27, 197 = SozR Nr. 54 zu § 165 RVO;… BSGE 29, 197 = SozR Nr. 1 zu Art. 6 § 23 FANG;… BSGE 38, 245 = SozR 5070 § 14 Nr. 2; BSG, Urteile vom 10. Dezember 1974 - 4 RJ 377/73 - und vom 20. Februar 1975 - 4 RJ 15/74 -, in AmtlMittLVA Rheinpr 1975, 357;… BSG SozR 5070 § 14 Nr. 9).Weiter ist charakteristisch für Zwangsarbeit, daß ein Entgelt für die individuell geleistete Arbeit nicht oder nur in geringem Maße an den Arbeiter ausgezahlt wird (…vgl hierzu BSGE 38, 245 = SozR 5070 § 14 Nr. 12; BSG, Urteil vom 20. Februar 1975 - 4 RJ 15/74 - BSG SozR 5070 § 14 Nr. 9).
- BSG, 20.09.1988 - 4a RJ 79/86
Pole - Jüdischer Glaube - Altersruhegeld
Auszug aus BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 71/98 R
Des weiteren wären 1940 in diesem Gebiet zurückgelegte Beitragszeiten bei Eintritt eines Versicherungsfalls von einem deutschen Träger grundsätzlich nach Maßgabe der § 20 ff OstgebieteVO unter Anwendung reichsrechtlicher Vorschriften berücksichtigt worden (…vgl dazu BSG SozR Nr. 5 zu § 17 FRG;… BSGE 62, 109 = SozR 5050 § 17 Nr. 11; BSG SozR 5050 § 17 Nr. 12).In bezug auf die hier streitige Arbeitsleistung eines Ghettobewohners liegt das nationalsozialistische Unrecht folglich nicht in der Ausgestaltung sozialversicherungsrechtlicher Vorschriften, sondern in den damaligen Verfolgungsmaßnahmen selbst (vgl dazu auch BSG SozR 5050 § 17 Nr. 12).
- BSG, 04.06.1998 - B 12 KR 12/97 R
Kein Nachentrichtungsrecht für Verfolgten mit reichsgesetzlichen Beiträgen in den …
Auszug aus BSG, 14.07.1999 - B 13 RJ 71/98 R
Die RVO wurde dort erst durch die Verordnung über die Einführung der Reichsversicherung in den eingegliederten Ostgebieten (OstgebieteVO) vom 22. Dezember 1941 (RGBl I 771) mit Wirkung vom 1. Januar 1942 (vgl § 1 Abs. 1 und 3 OstgebieteVO) eingeführt (vgl dazu BSG SozR 3-5070 § 21 Nr. 7; s auch Verbandskomm, Stand Januar 1992, § 17 FRG Anm D.5).Dieser Ausschluß ist im Rahmen des § 17 Abs. 1 Satz 1 Buchst b FRG aF jedoch nach der ausdrücklichen Bestimmung in dem durch das RRG 1992 angefügten Halbsatz 2 unschädlich (…vgl dazu auch BSG SozR 3-5050 § 17 Nr. 3; BSG SozR 3-5070 § 21 Nr. 7).
- BVerfG, 17.12.1953 - 1 BvR 147/52
Alle Beamtenverhältnisse sind am 8. Mai 1945 erloschen
- BVerfG, 19.02.1957 - 1 BvR 357/52
Gestapo
- BVerfG, 14.02.1968 - 2 BvR 557/62
Ausbürgerung von Juden im nationalsozialistischen Recht
- BSG, 23.05.1995 - 13 RJ 67/91
Zeiten der Zwangsarbeit als "Ostarbeiter" keine Ersatzzeiten
- BSG, 18.06.1997 - 5 RJ 68/95
Anspruch auf Altersruhegeld unter Berücksichtigung von im Ghetto Lodz …
- BSG, 31.10.1967 - 3 RK 84/65
Versicherungspflicht - Strafgefangene - Sicherungsverwahrte - Strafanstaltsarbeit
- BSG, 20.03.1969 - 12 RJ 438/68
Heimatloser Ausländer - Jugoslawischer Soldat - Kriegsgefangenschaft - …
- BSG, 10.12.1974 - 4 RJ 377/73
- BSG, 29.08.1996 - 4 RA 85/95
Anspruch auf Auslandsrente bei Auslandswohnsitz, der verfolgungsbedingt ist
- BSG, 26.09.1991 - 4 RA 89/90
Zugehörigkeit zum deutschen Sprach- und Kulturkreis
- BSG, 16.12.1997 - 4 RA 63/96
Anwendung des FRG in Ostoberschlesien
- BSG, 26.08.1987 - 11a RA 34/86
Berücksichtigung von in Polen zurückgelegten Beitragszeiten nach Maßgabe des …
- BSG, 09.11.1982 - 11 RA 7/82
Versicherungspflichtige Beschäftigung; Beitragsentrichtung; Versicherungsfreie …
- BSG, 15.10.1987 - 1 RA 41/86
- BSG, 23.08.2001 - B 13 RJ 59/00 R
Keine Geltung der Reichsversicherungsgesetze für Ghettoarbeit im …
Anders als für den ehemaligen Reichsgau Warteland (vgl dazu BSG SozR 3-5070 § 14 Nr. 3) sind für das Generalgouvernement auch keine Regelungen ersichtlich, durch die ein ursprünglich den polnischen Sozialversicherungsgesetzen unterfallendes Versicherungsverhältnis später in die Reichsversicherung überführt worden sein könnte.Danach ist eine von den Merkmalen der Freiwilligkeit und Entgeltlichkeit bestimmte Beschäftigung, die grundsätzlich der Versicherungspflicht unterliegt, von nichtversicherungspflichtiger Zwangsarbeit abzugrenzen (vgl zB BSG SozR 3-5070 § 14 Nr. 3 S 19 f).
Dies gilt auch, soweit die Arbeit unter den allgemeinen Bedingungen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft verrichtet worden ist (…vgl BSG SozR 3-2200 § 1248 Nr. 16; BSG SozR 3-5070 § 14 Nr. 3).
- BSG, 14.12.2006 - B 4 R 29/06 R
Rentenversicherungspflichtiges Arbeits-/Beschäftigungsverhältnis - Ghettoarbeit - …
Da das FRG die Fiktion einer Beitragszahlung systemgemäß nicht kennt, hat das BSG, das nur in Fällen von dSK-angehörigen Verfolgten zu entscheiden hatte, § 14 Abs. 2 WGSVG aF (teils direkt, teils entsprechend) angewandt (…Urteil vom 18. Juni 1997 - 5 RJ 66/95, BSGE 80, 250, 254 ff = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15 S 56 ff; im Ergebnis ebenso: BSG, Urteil vom 14. Juli 1999 - B 13 RJ 71/98 R, SozR 3-5070 § 14 Nr. 3).Damit sollten auch die Anregungen der genannten Ghetto-Rechtsprechung des BSG (…BSGE 80, 250, 253 = SozR 3-2200 § 1248 Nr. 15 S 55;… BSG SozR 3-5070 § 14 Nr. 2 S 8; BSG SozR 3-5070 § 14 Nr. 3 S 19 f) zur "Freiwilligkeit" der Beschäftigungsaufnahme aufgegriffen und die nach dem ZRBG zu entschädigende "Beschäftigung" von einer (von vornherein nach deutschem Recht niemals pflichtversicherten) "Zwangsarbeit" in einem Ghetto, die vom Stiftungsgesetz erfasst war, abgegrenzt werden (BT-Drucks 14/8583, 6 zu § 1; BT-Drucks 14/8602, 6 zu § 1), für deren Entschädigung die vorgenannte Stiftung geschaffen wurde.
- SG Hamburg, 02.05.2006 - S 20 RJ 611/04
Anerkennung von Beschäftigungszeiten im Ghetto im sog. Generalgouvernement
Selbst das Fehlen einzelner Merkmale muss nicht zur Verneinung einer Beschäftigung führen (BSG, Urteil vom 14.7.1999, B 13 RJ 71/98, mit Verweis auf BVerfG SozR 3-2400 § 7 Nr. 11).Für die Charakterisierung der in einem Ghetto geleisteten Arbeit ist von Bedeutung, dass die Beweggründe, die jemanden zur Aufnahme einer Beschäftigung veranlassen, sowie allgemeine Lebensumstände, die nicht die Arbeit oder das Arbeitsentgelt betreffen, bei der Beurteilung von Arbeitsleistungen außer Betracht bleiben (BSG, Urteile vom 14.7.1999, B 13 RJ 71/98 und 21.4.1999, B 5 RJ 48/98 R).
In seinem Urteil vom 14.7.1999 (5 B 13 RJ 71/98) hat das BSG ausdrücklich darauf hingewiesen, dass auch unter den Bedingungen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, d.h. trotz Regulierung des Arbeitsmarktes und Bestehens von Arbeitspflichten, nicht davon ausgegangen werden kann, die Gesamtheit aller Arbeitsverhältnisse sei derart obrigkeitlich / hoheitlich überlagert gewesen, dass sie den Charakter von Zwangsarbeit angenommen hätten.
Das Motiv zu Überleben spricht auch nicht gegen ein Beschäftigungsverhältnis, denn die Beweggründe, die jemanden zur Aufnahme einer Beschäftigung veranlassen, bleiben bei der Beurteilung außer Betracht (BSG, Urteile vom 14.7.1999 - B 13 RJ 71/98 - und 21.4.1999 - B 5 RJ 48/98 R).
- BSG, 20.07.2005 - B 13 RJ 37/04 R
Anspruch auf Altersruhegeld bzw Altersrente und Hinterbliebenenrente - Wartezeit …
Danach ist eine von den Merkmalen der Freiwilligkeit und Entgeltlichkeit bestimmte Beschäftigung, die grundsätzlich der Versicherungspflicht unterliegt, von nicht versicherungspflichtiger Zwangsarbeit abzugrenzen (vgl BSG SozR 3-5070 § 14 Nr. 3;… BSG SozR 3-2200 § 1248 Nr. 17).Dies gilt auch, soweit die Arbeit unter den allgemeinen Bedingungen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft verrichtet worden ist (…vgl BSG SozR 3-2200 § 1248 Nr. 16; BSG SozR 3-5070 § 14 Nr. 3).
- SG Düsseldorf, 23.04.2001 - S 15 (8) RJ 92/97
Rentensteigernde Berücksichtigung von in der Zeit von Dezember 1941 bis März 1943 …
Denn entgegen der von der Beklagten unter Bezugnahme auf die Rechtsprechung des 5. Senats (vgl Urteile vom 21. April 1999 - B 5 RJ 46/98 R - und - B 5 RJ 48/98 R - Die Sozialgerichtsbarkeit 1999, S 715 ff…, vom 18. Juni 1997 - 5 RJ 66/95 - SozR 3 - 2200 § 1248 Nr. 15 und - 5 RJ 68/95 - Zentralblatt für Sozialversicherung, Sozialhilfe und Versorgung 1998, 19 f) und des 13. Senats des BSG (vgl Urteile vom 14. Juli 1999 - B 13 RJ 61/98 R - SozR 3 - 5070 § 14 Nr. 2, - B 13 RJ 71/98 R - SozR 3-5070 § 14 Nr. 3 und - B 13 RJ 75/98 R-) vertretenen Auffassung ist nach der ständigen Rechtsprechung der 15.Kammer (vgl zuletzt Urteile vom 06. Februar 2001 - S 15 RJ 169/98 - und S15 RJ 229/97 -, vom 23. März 2000 - S 15 RJ 172/98 - und S 15 RJ 50/98-, vom 22. Februar 200 -S 15 RJ 32/99 - und - S 15 RJ 201/98 - sowie vom 8. Juli 1999 - S 15 RJ 203/98-) im Rahmen der Bewertung der von den jüdischen Verfolgten geleisteten Arbeiten hinsichtlich der rentenrechtlichen Systematik unter Berücksichtigung der damaligen historischen und rechtlichen Umstände von einem spezifisch wiedergutmachungsrechtlichen Begriff des Beschäftigungsverhältnisses auszugehen.Demgemäß ist für die Annahme eines versicherungsrechtlichen Beschäftigungsverhältnis auch nicht entscheidend ist, ob Personen, die sich in einem Beschäftigungsverhältnis befinden, zwangsweise ortsgebunden sind oder sich in einem Lager aufhalten müssen (vgl zum Ganzen: Urteile des BSG vom 14. Juli 1999 - B 13 RJ 61/98 R - SozR 5070 § 14 Nr. 2, - B 13 RJ 71/98 R - SozR 3 - 5070 § 14 Nr. 3 und - B 13 RJ 75/98 R -, vom 21. April 1999 - B 5 RJ 46/98 R und B 5 RJ 48/98 R - Die Sozialgerichtsbarkeit 1999, S 715 ff…, vom 18. Juni 1997 - 5 RJ 66/95 - SozR 3 - 2200 § 1248 Nr. 15, - 5 RJ 68/95 - Zentralblatt für Sozialversicherung, Sozialhilfe und Versorgung 1998, 19 f, und - 5 RJ 20/96 -, vom 17. März 1993 - 8 RKnU 1/91 - SozR 3 - 5050 § 5 Nr. 1, vom 4. Oktober 1979 - 1 RA 95/78 -SozR 5070 § 14 Nr. 9, vom 20. Februar 1975 - 4 RJ 15/75 - Amtliche Mitteilungen der LVA Rheinprovinz 1975, S 357 f, vom 10. Dezember 1974 - 4 RJ 379/73 - BSGE 38, 245 ff; Urteil des Bayerischen LSG vom 15. März 2000 - L 1 RA 18/98 -, Alexander Gagel Rentenversicherung von Ghettoarbeitsverhältnissen (- Auch einige Worte zum Beschäftigungsverhältnis von Ostarbeitern -), Neue Zeitschrift für Sozialrecht 2000, S 231 ff;… ders., Der "freie Arbeitsvertrag" als Merkmal des "Beschäftigungsverhältnisses" - Zugleich ein Beitrag zur rentenversicherungsrechtlichen Einordnung von Zwangsarbeit und Ghettoarbeit, in: Festschrift für Otto Ernst Krasney 1997, S 147 ff; Helmut Michels, Die Beschäftigung von Zwangsarbeitern während des Zweiten Weltkrieges, Mitteilungen der Landesversicherungsanstalt Oberfranken und Mittelranken 2000, S 223 ff; Norbert Schneider-Danwitz, Das Beschäftigungsverhältnis in der sozialgerichtlichen Rechtsprechung, in: Entwicklung des Sozialrechts.
Im übrigen geht auch die erkennende Kammer entgegen den Ausführungen des BSG in seinen Urteilen vom 14. Juli 1999 - B 13 RJ 61/98 R - SozR 5070 § 14 Nr. 2, - B 13 RJ 71/98 R - SozR 3 - 5070 § 14 Nr. 3 und - B 13 RJ 75/98 R - von der (Weiter-)Geltung der allgemeinen sozialversicherungsrechtlichen Bestimmungen der RVO über die Versicherungs- und Beitragspflicht während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft aus.
Die Kammer sieht im Hinblick auf die - im Gegensatz zu den herausragenden rechtsdogmatischen Ausführungen des 9. Senats des BSG zur Rechtswidrigkeit der Todesurteile der Militärstrafjustiz während des Zweiten Weltkrieges - äußerst knappe und wenig überzeugende Begründungen des 5. Senats des BSG in dessen Urteilen vom 21. April 1999 - B 5 RJ 48/98 - Die Sozialgerichtsbarkeit 1999, 715 ff und - B 5 RJ 46/98 R - und auch im Hinblick auf die Urteile des 13. Senats des BSG vom 14. Juli 1999 - B 13 RJ 61/98 R - SozR 5070 § 14 Nr. 2, - B 13 RJ 71/98 R - SozR 3 - 5070 § 14 Nr. 3 und - B 13 RJ 75/98 R - keine Veranlassung, ihre Rechtsprechung hinsichtlich der Anerkennung der von den jüdischen Verfolgten während des Zweiten Weltkrieges geleisteten Zwangsarbeiten als Beitragszeiten aufzugeben.
- SG Hamburg, 15.08.2006 - S 20 R 1485/05
Ghetto-Beschäftigung als Beitragszeit
Selbst das Fehlen einzelner Merkmale muss nicht zur Verneinung einer Beschäftigung führen (BSG, Urteil vom 14.7.1999, B 13 RJ 71/98, mit Verweis auf Bundesverfassungsgericht SozR 3-2400 § 7 Nr. 11).Für die Charakterisierung der in einem Ghetto geleisteten Arbeit ist von Bedeutung, dass die Beweggründe, die jemanden zur Aufnahme einer Beschäftigung veranlassen, sowie allgemeine Lebensumstände, die nicht die Arbeit oder das Arbeitsentgelt betreffen, bei der Beurteilung von Arbeitsleistungen außer Betracht bleiben (BSG, Urteile vom 14.7.1999, B 13 RJ 71/98 und 21.4.1999, B 5 RJ 48/98 R).
In seinem Urteil vom 14.7.1999 (5 B 13 RJ 71/98) hat das BSG ausdrücklich darauf hingewiesen, dass auch unter den Bedingungen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, d.h. trotz Regulierung des Arbeitsmarktes und Bestehens von Arbeitspflichten, nicht davon ausgegangen werden kann, die Gesamtheit aller Arbeitsverhältnisse sei derart obrigkeitlich / hoheitlich überlagert gewesen, dass sie den Charakter von Zwangsarbeit angenommen hätten.
Die Beweggründe, die jemanden zur Aufnahme einer Beschäftigung veranlassen, bleiben nämlich bei der Beurteilung eines Arbeitsverhältnisses außer Betracht (vgl. BSG, Urteile vom 14.7.1999 - B 13 RJ 71/98 - und 21.4.1999 - B 5 RJ 48/98 R).
- SG Hamburg, 19.06.2008 - S 20 R 1020/05
Rentenversicherungspflichtiges Arbeits-/Beschäftigungsverhältnis - Ghettoarbeit - …
Selbst das Fehlen einzelner Merkmale muss nicht zur Verneinung einer Beschäftigung führen (BSG, Urteil vom 14.7.1999, B 13 RJ 71/98, mit Verweis auf Bundesverfassungsgericht SozR 3-2400 § 7 Nr. 11).Für die Charakterisierung der in einem Ghetto geleisteten Arbeit ist von Bedeutung, dass die Beweggründe, die jemanden zur Aufnahme einer Beschäftigung veranlassen, sowie allgemeine Lebensumstände, die nicht die Arbeit oder das Arbeitsentgelt betreffen, bei der Beurteilung von Arbeitsleistungen außer Betracht bleiben (BSG, Urteile vom 14.7.1999, B 13 RJ 71/98 und 21.4.1999, B 5 RJ 48/98 R).
In seinem Urteil vom 14.7.1999 (5 B 13 RJ 71/98) hat das BSG ausdrücklich darauf hingewiesen, dass auch unter den Bedingungen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, d.h. trotz Regulierung des Arbeitsmarktes und Bestehens von Arbeitspflichten, nicht davon ausgegangen werden kann, die Gesamtheit aller Arbeitsverhältnisse sei derart obrigkeitlich / hoheitlich überlagert gewesen, dass sie den Charakter von Zwangsarbeit angenommen hätten.
- SG Speyer, 28.07.2006 - S 7 RI 432/04
Anerkennung von Ghetto-Beschäftigungszeiten als Beitragszeiten - Ghettoarbeit - …
Maßgeblich ist dabei das Gesamtbild der ausgeübten Tätigkeit (BSG Urteil vom 14.7.1999 - B 13 RJ 71/98 - NZS 2000, 249, 252).Entsprechendes gilt für die Bewachung der Arbeiter während der Arbeit, um zu verhindern, dass diese sich aus dem obrigkeitlichen Gewahrsam entfernen können (BSG Urteil vom 14.7.1999 - B 13 RJ 71/98 - NZS 2000, 249, 252).
Dem damaligen differenzierten Regelungssystem, das für die betroffenen Personen in unterschiedlichem Maße Einschränkungen ihrer Arbeitsfreiheit - bis hin zum "Konzentrationslager" - mit sich brachte, kann bei der Abgrenzung des versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses zur unversicherten Zwangsarbeit angemessen Rechnung getragen werden (vgl. auch Gagel NZS 2000, 231, 233; Langguth DStR 2000, 603, 604).
- SG Speyer, 18.08.2006 - S 7 RI 811/04
Anerkennung von Ghetto-Beschäftigungszeiten als Beitragszeiten - …
Maßgeblich ist dabei das Gesamtbild der ausgeübten Tätigkeit (BSG Urteil vom 14.7.1999 - B 13 RJ 71/98 - NZS 2000, 249, 252).Entsprechendes gilt für die Bewachung der Arbeiter während der Arbeit, um zu verhindern, dass diese sich aus dem obrigkeitlichen Gewahrsam entfernen können (BSG Urteil vom 14.7.1999 - B 13 RJ 71/98 - NZS 2000, 249, 252).
Dem damaligen differenzierten Regelungssystem, das für die betroffenen Personen in unterschiedlichem Maße Einschränkungen ihrer Arbeitsfreiheit - bis hin zum "Konzentrationslager" - mit sich brachte, kann bei der Abgrenzung des versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses zur unversicherten Zwangsarbeit angemessen Rechnung getragen werden (vgl. auch Gagel NZS 2000, 231, 233; Langguth DStR 2000, 603, 604).
- LSG Nordrhein-Westfalen, 22.10.2003 - L 8 RJ 90/01
Rentenversicherung
Danach ist eine von den Merkmalen der Freiwilligkeit und Entgeltlichkeit bestimmte Beschäftigung, die grundsätzlich der Versicherungspflicht unterliegt, von nichtversicherungspflichtiger Zwangsarbeit abzugrenzen (vgl. z.B. BSG SozR 3-5070 § 14 Nr. 3).Dies gelte auch, soweit die Arbeit unter den allgemeinen Bedingungen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft verrichtet worden sei (…vgl. BSG SozR 3-2200 § 1248 Nr. 16; BSG SozR 3-5070 § 14 Nr. 3).
- LSG Nordrhein-Westfalen, 03.06.2005 - L 4 RJ 1/04
Versicherungsrechtliche Einordnung und Abgrenzung zwischen Zwangsarbeit und …
- LSG Nordrhein-Westfalen, 03.06.2005 - L 4 R 3/05
Gewährung einer Altersrente (ARG) unter Berücksichtigung von …
- LSG Hamburg, 06.03.2009 - L 6 R 133/06
Rechtmäßigkeit eines Anspruchs auf Regelaltersrente unter Anerkennung von …
- LSG Niedersachsen-Bremen, 24.01.2007 - L 2 R 464/06
Anspruch auf Regelaltersrente unter Einbeziehung fingierter Beitragszeiten durch …
- LSG Hamburg, 18.03.2009 - L 1 R 209/06
Anforderungen an das Vorliegen eines Anspruchs auf Gewährung einer …
- LSG Nordrhein-Westfalen, 13.01.2006 - L 4 RJ 113/04
Rentenversicherung
- LSG Hamburg, 05.09.2007 - L 1 R 37/06
Gewährung einer Regelaltersrente unter Berücksichtigung sogenannter …
- LSG Nordrhein-Westfalen, 13.02.2004 - L 4 RJ 96/03
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 17.04.2000 - L 4 RJ 124/97
Rentenversicherung
- LSG Hamburg, 30.04.2008 - L 1 R 195/07
Gewährung einer Regelaltersrente unter Berücksichtigung sogenannter …
- LSG Hamburg, 05.09.2007 - L 1 R 143/06
Gewährung einer Regelaltersrente unter Berücksichtigung sogenannter …
- SG Hamburg, 24.08.2006 - S 10 RJ 855/04
Beschäftigung in einem Ghetto als Beitragszeit
- SG Hamburg, 17.06.2005 - S 19 RJ 1061/03
Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung bei Ghettoarbeit, …
- LSG Nordrhein-Westfalen, 27.02.2004 - L 13 RJ 61/01
Rentenversicherung
- LSG Bayern, 15.03.2000 - L 1 RA 18/98
Berücksichtigung von weiteren Versicherungszeiten bei der Gewährung von …
- LSG Berlin-Brandenburg, 12.03.2010 - L 8 RA 88/04
"Ghetto-Beschäftigung"; Glaubhaftmachung; Rechtsnachfolge
- LSG Schleswig-Holstein, 27.05.2008 - L 12 R 30/07
Anerkennung einer im Ghetto ausgeübten Beschäftigung als Ghetto-Beitragszeit
- LSG Nordrhein-Westfalen, 23.10.2000 - L 3 RJ 60/99
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 09.01.2008 - L 8 R 149/06
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 17.06.2005 - L 13 RJ 31/02
Altersruhegeld unter Anerkennung von Beschäftigungszeiten von Zwangsarbeitern; …
- SG Hamburg, 09.02.2006 - S 9 RJ 1044/03
Anspruch auf Rente wegen Ghettoarbeit
- LSG Bayern, 27.04.2006 - L 13 R 61/06
Anspruch der Klägerin auf Regelaltersrente; Berücksichtigung von Beitragszeiten …
- LSG Nordrhein-Westfalen, 13.03.2009 - L 13 RJ 111/04
Rentenversicherung
- LSG Nordrhein-Westfalen, 07.05.2007 - L 3 R 165/06
Rentenversicherung
- LSG Bayern, 26.04.2006 - L 13 R 658/05
Anspruch auf Regelaltersrente unter Berücksichtigung von Beitragszeiten nach dem …
- LSG Nordrhein-Westfalen, 15.10.2003 - L 8 RJ 38/00
Rentenversicherung
- LSG Berlin, 26.03.2003 - L 6 RA 44/02
Anspruch auf Vormerkung als Beitragszeit bzw. Beschäftigungszeit nach dem …
- BSG, 22.03.2007 - B 5 R 16/07 B
- LSG Hamburg, 19.07.2006 - L 1 R 44/05
Gewährung einer Hinterbliebenenrente; Erforderlichkeit der Zurücklegung von …
- SG Hamburg, 09.02.2006 - S 9 RJ 896/03
Ghettoarbeit als rentenversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis
- SG Düsseldorf, 15.09.2004 - S 5 RJ 130/03
- SG Düsseldorf, 14.05.2007 - S 11 R 23/06
Rentenversicherung
- SG Düsseldorf, 30.04.2007 - S 11 R 195/05
Rentenversicherung
- SG Hamburg, 19.10.2006 - S 11 RJ 1107/03
Beitragszeiten bei Beschäftigungen im Ghetto
- SG Düsseldorf, 12.05.2004 - S 5 (11) RJ 36/02
- SG Düsseldorf, 25.02.2002 - S 11 (9) RJ 17/97
- SG Düsseldorf, 06.09.2007 - S 26 R 246/06
Rentenversicherung
- SG Düsseldorf, 06.09.2007 - S 26 R 293/06
Rentenversicherung
- SG Düsseldorf, 19.05.2005 - S 10 RJ 87/04
Rentenversicherung
- SG Düsseldorf, 11.02.2005 - S 10 RJ 205/04
Rentenversicherung
- SG Lübeck, 26.02.2007 - S 14 R 11/06
Zahlbarmachung von Rente aus Beschäftigungen in einem Ghetto - …
- SG Düsseldorf, 15.04.2005 - S 10 RJ 227/04
Rentenversicherung
Rechtsprechung
BSG, 18.03.1999 - B 14 KG 5/98 R |
Volltextveröffentlichungen (6)
- lexetius.com
Kindergeld - Aspirantenvertrag - Ausbildungshilfe - Zuschußcharakter - Bedingung
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Aufhebung der Kindergeldbewilligung wegen Bezuges von Ausbildungshilfe (Studienbeihilfe) - Entlastung der Eltern in der Unterhaltspflicht bei Ausbildungsvergütung und Erwerbseinkommen des Kindes - Aufhebung eines Verwalrungsaktes mit Dauerwirkung für die Zukunft
- Judicialis
BKGG § 2 Abs 2 Satz 3
- rechtsportal.de
Anspruch auf Kindergeld bei Aspirantenvertrag und Ausbildungshilfe
- juris (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- SG Frankfurt/Main, 24.02.1997 - S 22 Kg 1551/95
- LSG Hessen, 06.05.1998 - L 6 KG 548/97
- BSG, 18.03.1999 - B 14 KG 5/98 R
Papierfundstellen
- BB 2000, 676
- SGb 1999, 557
Wird zitiert von ... Neu Zitiert selbst (1)
- BVerwG, 27.06.1968 - II C 70.67
Bestimmung der Charakterisierung eines Vertrages - Nichtigkeit eines Vertrages …
Auszug aus BSG, 18.03.1999 - B 14 KG 5/98 R
Bei der vertraglichen Vereinbarung der DBPT bzw ihrer Rechtsnachfolgerin DTAG einerseits und M andererseits handelte es sich um einen sog Aspirantenvertrag, der der Sicherung des Beamtennachwuchses diente und als öffentlich-rechtlicher Vertrag sui generis mit beiderseitigen Verpflichtungen einzustufen war (stRspr des BVerwG, BVerwGE 30, 65, 67 f; ebenso BAG AP Nr. 31 zu § 2 ArbGG 1953): Der Aspirant verpflichtete sich, das Studium ernsthaft zu betreiben, sich zum Examen zu melden, den Vorbereitungsdienst wie den späteren Dienst anzutreten und dort zumindest fünf Jahre zu verbleiben sowie sein Verhalten nach diesen Zielen auszurichten.Dabei handelte es sich um die vertragliche Regelung der Zweckverfehlung des Vertrages, insbesondere die Regelung bestimmter, im einzelnen aufgezählter Fälle der Leistungsstörung und der entsprechenden Rechtsfolge, nämlich des Entstehens eines Rückerstattungsanspruchs (BVerwGE 30, 65, 72), sei er als Schadensersatzanspruch oder als Vertragsstrafe (vgl §§ 339 ff BGB) zu qualifizieren.
- LSG Nordrhein-Westfalen, 01.09.1999 - L 12 AL 157/98
Arbeitslosenversicherung
Auf einen eventuellen Erstattungsanspruch, der sich nur bei vertrauenswidrigem Verhalten des Begünstigten realisiert, kann man sich nicht berufen (vgl. BSG Urteil vom 18.03.1999 - B 14 KG 5/98 R-).
Rechtsprechung
BSG, 18.03.1999 - B 14 EG 1/98 R |
Volltextveröffentlichungen (6)
- lexetius.com
Erziehungsgeld - Einkommensberücksichtigung - Einkommensgrenze - Einkommensanrechnung - mehrere Kinder - Mehrlinge - Minderungsbetrag - Kinderfreibetrag
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Anspruch auf Erziehungsgeld - Zweites Kind - Einkommen des Ehemannes - Berücksichtigung
- Judicialis
Erzg; ; BErzGG § 1 Abs 1; ; BErzGG § 3 Abs 1 Satz 2; ; BErzGG § 5 Abs 1; ; BErzGG § 5 Abs 3; ; BErzGG § 6
- rechtsportal.de
BErzGG § 5 Abs. 2 S. 2, § 5 Abs. 3, § 5 Abs. 1
Einkommensanrechnung beim Erziehungsgeld bei mehreren Kindern - juris (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- SGb 1999, 557
Wird zitiert von ... Neu Zitiert selbst (5)
- BVerfG, 29.05.1990 - 1 BvL 20/84
Steuerfreies Existenzminimum
Auszug aus BSG, 18.03.1999 - B 14 EG 1/98 R
Die Höhe des Kinderfreibetrages von 4.200 DM pro Kind steht hier nicht im Streit und unterliegt verfassungsrechtlich auch weniger strengen Maßstäben, weil die Sozialleistung Erzg nicht durch eigene Arbeit oder Beiträge erwirtschaftet ist und weder der existentiellen Sicherung wie die Sozialhilfe noch dem Ausgleich der steuerlichen Freistellung des Existenzminimums wie das Kg dient (vgl BVerfGE 87, 153 und 82, 60, 78). - BVerfG, 25.09.1992 - 2 BvL 5/91
Grundfreibetrag
Auszug aus BSG, 18.03.1999 - B 14 EG 1/98 R
Die Höhe des Kinderfreibetrages von 4.200 DM pro Kind steht hier nicht im Streit und unterliegt verfassungsrechtlich auch weniger strengen Maßstäben, weil die Sozialleistung Erzg nicht durch eigene Arbeit oder Beiträge erwirtschaftet ist und weder der existentiellen Sicherung wie die Sozialhilfe noch dem Ausgleich der steuerlichen Freistellung des Existenzminimums wie das Kg dient (vgl BVerfGE 87, 153 und 82, 60, 78). - BSG, 16.02.1989 - 4 REg 6/88
Zulassung der Sprungrevision, Bundeserziehungsgeld bei Mehrfachgeburten, …
Auszug aus BSG, 18.03.1999 - B 14 EG 1/98 R
Durch Art. 1 Nr. 1 des Gesetzes zur Änderung des BErzGG und anderer Vorschriften vom 30. Juni 1989 (BGBl 1, 1297) ist anstelle der Beschränkung auf die nur einfache Gewährung von Erzg auch bei gleichzeitiger Betreuung mehrerer Kinder (§ 3 Abs. 1 Satz 2 BErzGG idF vom 6. Dezember 1985 - BGBl 1, 2154) eine Verbesserung eingeführt worden, weil die ursprüngliche - wenn auch nicht verfassungswidrige (…vgl BVerfG SozR 7833 § 3 Nr. 2; BSGE 64, 296 = SozR 1500 § 161 Nr. 33) - Regelung, insbesondere bei Mehrlingen, als unbefriedigend empfunden worden war; denn bei mehreren betreuten Kindern ist zwar nicht zwingend die Einkommenseinbuße, wohl aber der Betreuungsaufwand erheblich höher (vgl BT-Drucks 10/3926 zu § 3 Abs. 1 Satz 2: "Bei Mehrlingsgeburten entsteht ein besonders hoher Betreuungsaufwand, der eine mehrfache Gewährung des Erzg rechtfertigt."; BT-Drucks 11/4776 zu § 3: "Durch die Regelung wird die Begrenzung des Anspruchs auf Erzg, auch wenn mehr als ein Kind betreut wird, auf monatlich 600 DM aufgehoben. Das betrifft die Fälle, in denen während des Erzg-Bezugs ein weiteres Kind geboren wird und die Geburt von Mehrlingen."). - BSG, 27.06.1974 - 2 RU 39/72
Rechtsverordnung - Erforderlichkeit - Feuerwehr-Unfallkasse - Versicherungsträger …
Auszug aus BSG, 18.03.1999 - B 14 EG 1/98 R
Es kommt somit nicht darauf an, ob auch die Voraussetzungen des § 96 SGG zur Einbeziehung des neuen Bescheids in das laufende Berufungsverfahren vorgelegen haben, unter denen generell die Durchführung eines Vorverfahrens für entbehrlich gehalten wird (…vgl BSGE 18, 93, 94 = SozR Nr. 16 zu § 96 SGG; 38, 21, 28 = SozR 2200 § 725 Nr. 1;… Meyer-Ladewig, SGG, 6. Auflage 1998 § 96 RdNr 11c). - BSG, 30.10.1962 - 2 RU 270/59
Auszug aus BSG, 18.03.1999 - B 14 EG 1/98 R
Es kommt somit nicht darauf an, ob auch die Voraussetzungen des § 96 SGG zur Einbeziehung des neuen Bescheids in das laufende Berufungsverfahren vorgelegen haben, unter denen generell die Durchführung eines Vorverfahrens für entbehrlich gehalten wird (vgl BSGE 18, 93, 94 = SozR Nr. 16 zu § 96 SGG;… 38, 21, 28 = SozR 2200 § 725 Nr. 1;… Meyer-Ladewig, SGG, 6. Auflage 1998 § 96 RdNr 11c).
- BSG, 30.03.2006 - B 10 EG 5/05 R
Bundeserziehungsgeld - Zahlbetrag - Berechnung - Mehrlinge -weiteres Kind - …
Die Änderung der Richtlinien sei zudem auf die klarstellende Rechtsprechung des BSG (Urteil vom 18. März 1999 - B 14 EG 1/98 R -) zurückzuführen, in der dieses sich der in der Literatur vorherrschenden Meinung angeschlossen habe.Hieraus folgt, dass die mögliche mehrfache Erziehungsgeldgewährung an einen Leistungsempfänger auch nicht mehr auf Grund eines einheitlichen Anspruchs für alle bei der Berechnung zu berücksichtigenden Kinder, sondern auf Grund mehrfacher, also für jedes Kind einzeln zu berechnender Ansprüche erfolgt (vgl insoweit BSG SozR 3-7833 § 5 Nr. 5, S 18 f;… s auch Zmarzlik/Zipperer/Viethen, Mutterschutzgesetz, Mutterschaftsleistungen, BErzGG, 8. Aufl, 1999, § 3 RdNr 4;… Buchner/Becker, Mutterschutzgesetz und Erziehungsgeldgesetz, 7. Aufl, 2003, § 3 RdNr 1; aA Behn, Versorgungsverwaltung 1994, 36, 38).
Hierzu hat die bisherige Rechtsprechung auch bereits Stellung genommen; der Senat schließt sich den einschlägigen Ausführungen des 14. Senats des BSG in der Entscheidung vom 18. März 1999 (SozR 3-7833 § 5 Nr. 5) an.